Aufopferungsvoller Einsatz bleibt unbelohnt - Rollwitz macht spät den Deckel drauf

Über elf Jahre liegt das letzte Duell mit dem SV Rollwitz zurück. In der Saison 2012/2013 war es jeweils knapp (2:2, 1:2) und die Rand-Pasewalker stiegen am Ende in die Kreisoberliga, ein Jahr später in die Landesklasse auf, aus der sie sich in diesem Sommer zurückzogen. In dieser Neuauflage musste der Pelsiner SV nunmehr die dritte Niederlage der Saison einstecken. Dabei wirkt das nackte Ergebnis deutlicher, als es der Spielverlauf hergab.

Wie so oft musste Trainer Marcel Christen seine Mannschaft umbauen und der Chef-Coach musste selbst wieder auf dem Feld stehen. Trotzdem wollte sich der PSV wieder von seinem wahren Gesicht zeigen: Einsatz, Wille und Leidenschaft über 90 Minuten. Und das Team um Kapitän Michel Geserick beherzigte diese Vorhaben. Die Gäste aus Rollwitz zeigten von Beginn an die noch vorhandene Erfahrung aus zehn Jahren Landesklasse und teilweise war auch diese Qualität noch sichtlich vorhanden. So konzentrierten sich die Pelsiner primär darauf, die Null zu halten und über Umschaltsituationen selbst Nadelstiche zu setzen. Dieser Plan ging zunächst auch auf, bereits nach zehn Minuten merkte man den Akteuren des SV Rollwitz den ersten Frust an. So hatten die Gäste im ersten Durchgang klar das Heft des Handelns in der Hand und dominierten die Partie. Auch Chancen erspielten sie sich, doch die Pelsiner Hintermannschaft und Torhüter Marvin Lüdemann konnten einen Treffer geschlossen verhindern. Durch Konter sollten die schnellen Angreifer Max Scheyda und Nico Wolframm in Szene gesetzt werden, die auch das ein oder andere durch die Rollwitzer Abwehr brachen. Doch leider wurde es nur selten für den SVR-Keeper gefährlich. Die größte Gelegenheit, den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen bot sich dem bisher besten PSV-Torschützen. Kevin Müller brachte von rechts eine Flanke vor das Rollwitzer Gehäuse, wo Scheyda zwischen zwei Verteidigern völlig freistand, beim Kopfball fehlte ihm allerdings das nötige Timing, wodurch dieser den Kasten verfehlte. Auf der anderen Seite stand nach einem Schuss der Gäste aus 20 Metern die Torlatte auf Seiten des PSV. Kurz vor der Pause dann ein großer Aufreger, als Scheyda in die Tiefe geschickt wurde. Der letzte Mann des SV Rollwitz brachte den Pelsiner Angreifer zu Fall, der sonst allein auf den Gäste-Torwart zugelaufen wäre. Der Schiedsrichter sah hier jedoch keine Notbremse, sondern entschied auf Ball gespielt. Mit dem 0:0 zur Pause konnten die Pelsiner aufgrund des beherzten Auftritt jedoch mehr als zufrieden sein.

Der zweite Durchgang brachte keine Veränderungen – die Gäste aus Rollwitz dominierten den Ballbesitz und drängten auf die überfällige Führung. Die Pelsiner standen dagegen weiterhin Kompakt und suchten bei Balleroberungen schnell den Weg nach vorn. Knapp zehn Minuten nach Wiederanpfiff bot sich erneut Max Scheyda die große Chance auf die Pelsiner Führung. Diesmal war er wirklich der letzten Kette des Gegners entlaufen und hatte freie Bahn auf dem Keeper, jedoch legte er sich das Spielgerät mit dem Knie zu weit vor, wodurch der Rollwitzer Schlussmann das Spiel in die andere Richtung lenken konnte. Im direkten Gegenzug ging Rollwitz‘ Kapitän Gatz zu einfach auf Pelsins rechter Seite an Kosanke vorbei, zog kurz in die Mitte und schloss aus etwas mehr als 20 Metern Entfernung ab. Damit erwischte er Lüdemann auf dem falschen Fuß und die Kugel schlug per Aufsetzer unglücklich im kurzen Eck ein (54.). Verdiente Führung für die Gäste, doch in der Entstehung maximal unglücklich für die Mannschaft von Trainer Christen. Im weiteren Verlauf wollten die Rollwitzer selbstverständlich die Führung ausbauen, doch die Pelsiner rückten nicht von ihrer Marschroute ab und verteidigten weiterhin mit großem Einsatz. Solange es weiterhin nur 0:1 stand, lebte sichtlich die Hoffnung auf den Lucky Punch. Doch fünf Minuten vor dem Ende gelang es den Gästen, endgültig den Deckel auf dieses Spiel zu setzen. Jannes Paulisch köpfte eine Flanke am langen Pfosten gegen den größentechnisch deutlich unterlegenen Enrico Möller zum 0:2 ein (85.). Erst in der Nachspielzeit machte es Rollwitz dann deutlich, als Adrian Krupke aus einem Gewusel das 0:3 erzielte (90.+2).

Am Ende siegte der SV Rollwitz verdient. Doch der PSV verkaufte sich gegen eine Mannschaft, die deutlich mehr als Kreisliga-Niveau nachwies, sehr teuer und hätte mit etwas Spielglück zwischenzeitlich selbst sogar in Führung gehen und den Spielverlauf auf den Kopf stellen können. Diese Einstellung gilt es, in den kommenden Spielen ebenfalls an den Tag zu legen.

Tore: 0:1 Gatz (54.), 0:2 Paulisch (85.), 0:3 Krupke (90.+2)

So spielte der PSV: Lüdemann - Fischer, Gerth, Geserick ©, Möller - Christen - Fromm, Müller, Wolframm, Kosanke (61. Giermann) - Scheyda

Auf der Bank: P. Benschus (ETW), Engler