Last-Minute-Tor besiegelt erneut frühes Pokal-Aus

Der PSV muss zum dritten Mal in Serie bereits in der 1. Runde des Lübzer-Kreispokals die Segel streichen. Gegen den Liga-Konkurrenten SV Pommern Pasewalk lieferte man sich einen echten Schlagabtausch, an dessen Ende die Mannschaft von Trainer Marcel Christen kurz vor Schluss mit 3:4 (1:2) verlor.

Einige Ausfälle zwangen quasi den neuen Trainer der Pelsiner Kreisliga-Fußballer zurück in die Fußballschuhe, Christen bekleidete neben Dennis Reinke das zentrale Mittelfeld. Letzterer vertrat Michel Geserick als Kapitän, der angeschlagen zunächst auf der Bank Platz nahm. Gegen das zweitbeste Team der vergangenen Rückrunde konzentrierte sich der Pelsiner SV zunächst auf eine kompakte Defensive. Doch ein individueller Fehler brachte die Gastgeber bereits früh ins Hintertreffen: Einen eigentlich harmlosen Freistoß aus dem linken Halbfeld ließ Torhüter Patrick Benschus unglücklich prallen und konnte diesen nicht mehr kontrollieren, Pommern Pasewalks Kapitän David Dost reagierte am schnellsten und drückt die Kugel über die Linie (8.). Die Pelsiner schüttelten sich danach kurz und fanden daraufhin besser ins Spiel, ohne zunächst jedoch gefährlich zu werden. Die Gäste aus Pasewalk hatten zwar weiterhin mehr Ballbesitz und waren gewill, die Führung auszubauen, jedoch fehlte in dieser Phase die Präzision. So schlug der PSV fast schon aus dem Nichts zurück: Eine Pelsiner Flanke wollte der Pommern-Verteidiger eigentlich zum Keeper zurückköpfen, doch Lars Herkules spekulierte stark nahm die zu kurz geratene Rückgabe aus acht Metern Volley – Ausgleich (25.)! Pommern wurde danach zielstrebiger und drängte auf die erneute Führung. Die Pelsiner kamen hier zwar das ein oder andere Mal in die Bredouille, klare Gelegenheiten ergaben sich für die Kürassierstädter allerdings nicht. Dann war es jedoch ein langer Ball aus der eigenen Hälfte, aus dem Pommern Kapital schlagen konnte. Sebastian Teskes Abwehrversuch mit dem Kopf mutiert zur Kerze, Provorov setzte nach, Benschus zögerte beim Herauslaufen und mit Hilfe des Innenpfostens brachte der Pasewalker seine Mannschaft wieder in Führung (38.). Vor der Pause konnten die Pelsiner fast erneut ausgleichen, doch ein wuchtiger Kopfball von Christen nach Wegner-Ecke landete nur am Lattenkreuz. So ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause.

In der zweiten Hälfte erwischte der PSV einen Start nach Maß: Teske schlug einen langen Ball auf den startenden Herkules, der das Leder vor Torwart Al-Saeedi erwischte und über ihn hinweg zum 2:2 lupfte (46.). Die Pommern waren nun sichtlich geschockt und die Pelsiner erstmals spielbestimmend. Nach einer knappen Stunde drehten die Gastgeber sogar die Partie. Paul Gerth schoss einen Freistoß aus dem linken Halbfeld vor das gegnerische Gehäuse, wo erneut Herkules den Ball ins lange Eck zum 3:2 verlängerte und damit seinen ersten Dreierpack perfekt machte (59.)! In der Folge überließen die Pelsiner den Gästen wieder die Partie, die wiederum zunächst keine Gefahr erzeugen konnten. Erst in der Schlussphase wuchs die Spannung wieder. Zunächst gab es nach einer Ecke ein echtes Scheiben schießen, doch Aluminium, Torhüter und etliche Abwehrbeine verhinderten den Ausgleich der Gäste. Auch der PSV hätte durch Nico Wolframm oder den eingewechselten Geserick die Führung ausbauen können, die Chancen blieben allerdings ungenutzt. Dann kam der nach langer Verletzung zurückgekehrte Johannes Fischer zu spät gegen Pommern Albrecht, wodurch Schiedsrichter Steffen Riske nur auf Strafstoß entscheiden konnte. Diesen verwandelte der gefoulte Top-Torjäger selbst zum 3:3 (82.). Nun wollten beide Mannschaften noch den Sieg vor der Verlängerung. Die beste Pelsiner Chance bot sich dem aufgerückten Innenverteidiger Gerth, doch sein Schuss aus aussichtsreicher Position konnte gerade noch geblockt werden. Anders erging es den Pommern, die nach einem Konter den Abschluss aufs lange Eck suchten, Benschus konnte leider nur zur Seite abwehren und Lingner staubte zum 3:4 in der 90. Spielminute ab. In der Nachspielzeit probierte es Wegner mit einem letzten Freistoß aus 18 Metern, fast schon heldenhaft wehrte ein Pommern-Akteur das Spielgerät per Kopf ab.

Am Ende steht zum dritten Mal in Serie ein knappes Ausscheiden in der ersten Pokalrunde für den Pelsiner SV, die sich trotz allem mit einem Top-Team der Kreisliga Staffel II einen offenen Schlagabtausch lieferte und über weite Strecken mindestens ebenbürtig war. Bereits Ende September gibt es ein Wiedersehen im Liga-Betrieb, der kommenden Samstag jedoch zunächst mit dem Derby gegen den Blesewitzer SV eröffnet wird.

Tore: 0:1 Dost (8.), 1:1 Herkules (25.), 1:2 Provorov (38.), 2:2 Herkules (46.), 3:2 Herkules (59.), 3:3 Albrecht (82./FE), 3:4 Lingner (90.)

So spielte der PSV: P. Benschus - Fischer, Gerth, Teske, Möller - Fromm, Christen, Reinke © (77. Geserick), Wolframm - Wegner, Herkules

Auf der Bank: D. Benschus, Engler