Erstmals in dieser Saison konnte Trainer Andreas Gerth auf einen vollen Spieltagskader zurückgreifen. So gab auch Sommerneuzugang Aaron Henkelmann sein Kreisliga-Debüt für den Verein. Er rückte für May Scheyda in die Anfangself, genauso wie Florian Wegner für Ricardo Frost. Im Derby erwischten die Pelsiner einen Start nach Maß. Nach nicht einmal drei Minuten brachte Wegner eine Ecke von links an den langen Pfosten, wo Marcel Christen die Unsicherheit des Blesewitzer Torhüters zu nutzen wusste und traf per Kopf zur frühen Führung in die Maschen (3.), sein erstes Kopfballtor seit dem ersten Spieltag der vergangenen (!) Spielzeit. In der Folge wirkten die Gäste souveräner als der Blesewitzer SV und ließen wenig bis gar keine Chancen zu. Die langen Bälle in die Spitze wusste die Abwehr um Kapitän Michel Geserick zu verteidigen. Nach rund 20 Minuten dann der erste große Aufreger des Spiels: Nach einer Flanke in den Blesewitzer Strafraum bekam ein BSV-Akteur den Ball an den deutlichen ausgestreckten Arm, doch der Schiedsrichter schien das offensichtliche Handspiel nicht gesehen zu haben und so gab es keinen Elfmeter für den PSV. Daraufhin verloren die Pelsiner den Faden und Blesewitz kämpfte sich in die Partie. Eine halbe Stunde war gespielt, als es auf der rechten Mittelfeldseite des PSV zu einem Missverständnis zwischen Nico Wolframm und Hendrik Netz kam, ein Blesewitzer spritzte dazwischen, fing Wolframms Pass ab und spielte selbst schnell in die Spitze auf Rösener, der ließ Torwart Lüdemann keine Chance und traf mit Hilfe des Innenpfosten zum 1:1-Ausgleich (31.). Bis zur Pause waren die Gastgeber nun besser in der Partie und hatten die ein oder andere Gelegenheit sogar die Führung zu erzielen. Mit dem Unentschieden ging es dann jedoch in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel duellierten sich beide Mannschaften zunächst auf Augenhöhe, Chancen gab es auf beiden Seiten keine. In der 52. Minute dann jedoch der nächste Aufreger: In der Hälfte der Gastgeber steigt Lars Herkules an der linken Außenlinie sehr motiviert in den Zweikampf, trifft bei der Grätsche von der Seite nur den Gegner, nicht den Ball. Der Unparteiische pfiff dies zurecht sofort ab, doch das reichte einem Blesewitzer anscheinend nicht. Sofort schubste er den Pelsiner am Kopf zu Boden und stellte sich daraufhin provokant über ihn. Dafür zückte Schiedsrichter Dennis Jäger zurecht die rote Karte, Herkules sah für das Foul verdientermaßen Gelb. Der PSV von nun an zwar in Überzahl, doch dies zeigte sich in den nächsten Minuten überhaupt nicht im Spielgeschehen. Blesewitz spielte hochmotiviert weiter nach vorn und erarbeitete sich dadurch die ein oder andere Tormöglichkeit. Der PSV hatte sichtliche Probleme, Kapital aus der Überzahlsituation zu schlagen und allgemein damit, endgültig in das Derby zu finden. Den Derbycharakter konnte man dem Spiel allerdings absprechen. Die zweite Halbzeit war geprägt von vielen Zweikämpfen, die jedoch nicht überhart wurden. Nach dem knapp 70 Minuten bot sich Wegner die beste Chance für den PSV im zweiten Durchgang. Nachdem er an der rechten Strafraumkante angespielt wurde, hatte er freie Bahn zum Tor, sein Abschluss rauschte jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. Sicherlich war der Rasen in Blesewitz schwierig zu bespielen, jedoch passte man sich zu sehr der Spielweise des Gegners an und schwächte sich somit zu sehr selbst. Blesewitz machte bis in die Schlussphase die Unterzahlsituation durch viel Einsatz und Willen wett und hätte das Derby durchaus für sich entscheiden können. Marvin Lüdemann konnte dies aber verhindern und hielt für den PSV das Remis fest. Kurz vor Schluss dann ein weiterer Aufreger. Nach einer Ecke wurde Lüdemann gleich mehrmals deutlich bei der Ballaufnahme durch Blesewitzer behindert, ein weiteres Handspiel der Gastgeber wurde erneut nicht geahndet, stattdessen gab es Eckball, welche schnell ausgeführt wurde. Dies wollte Wolframm verhindert und grätschte dazwischen. Zwar traf er leicht den Ball, doch dadurch auch den Fuß des Gegners. Schiedsrichter Jäger hielt hierfür einen weiteren Platzverweis für notwendig und zückte zum zweiten Mal in dieser Partie die rote Karte. Eine sehr harte Entscheidung in dieser Situation. Im Anschluss probierten auch die Pelsiner nochmal alles, um den Derbysieg zu erringen, doch eine echte Torchance erarbeiteten sie sich nicht mehr.
So blieb es unterm Strich bei einem packenden Derby mit viel Einsatz und Leidenschaft auf beiden Seiten sowie einer nicht unverdienten Punkteteilung. Die ungeschlagene Serie des PSV hält weiter an, doch erneut fühlt es sich am Ende eher wie eine Niederlage als einem Punktgewinn an.
Tore: 0:1 Christen (3.), 1:1 Rösener (31.)
So spielte der PSV: Lüdemann – Gerth, Geserick ©, Müller, Möller – Netz – Herkules (82. Fromm), Christen, Wolframm (88. Rot) – Wegner, (73. Scheyda), Henkelmann (89. Reinke)