Mit einer absoluten Rumpf-Elf reisten die Pelsiner am letzten Spieltag in den Hengste-Park nach Greifswald. Während sich der HFC bereits in der Vorwoche zum Meister krönte und diese Partie mit einer gehörigen Portion Spaß anging – die Gastgeber losten ihre Startformation im Vorfeld aus – stellte die Elf des PSV von selbst aus. Lediglich Betreuer Denis Benschus saß für den Notfall als zwölfter Mann auf der Bank. Mit Stefan Wolff, Sebastian Teske, Paul Gerth, Dennis Reinke, Kevin Müller und Nico Wolframm fehlten gleich sechs vermeintliche Stammspieler. So feierte Edeljoker Kevin Engler nicht nur sein Startelf-Debüt in dieser Spielzeit, sondern durfte kurzfristig die Mannschaft gar als Kapitän aufs Feld führen. Doch wie schon in der Vorwoche nahm sich die Pelsiner Mannschaft vor, kompakt zu stehen und den Gegner kommen zu lassen, um möglichst einen Punkt mitzunehmen. Denn auch wenn die Hengste ihre Aufstellung auslosten, die individuelle Qualität des Spitzenreiters war damit nicht verschwunden. So hatten die Greifswalder wenig überraschend deutlich mehr Ballbesitz und mehr Zug zum Tor. Der PSV fokussierte sich klar auf eine sichere Defensive und das Nutzen von Umschaltmomenten. Nachdem man die Anfangsphase ohne Gegentor überstand, wurden die Pelsiner selbst das ein oder andere gefährlich vor gegnerischen Kasten. Vor allem Marcel Christen hatte nach Standards per Kopfball die ein oder andere gute Chance, seine Mannschaft sogar in Führung zu bringen. Nach einigen knappen Versuchen und Aluminium-Pech gingen die Gastgeber nach einer guten halben Stunde dann aber doch verdient mit 1:0 in Führung, als Sean Rönsch die Kugel aus knapp 17 Metern zentraler Position ins rechte obere Eck versenkte (35.). Bis zur Pause konnten die Pelsiner allerdings den knappen Rückstand halten.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gleiche Bild. HFC macht das Spiel und drängt auf das 2:0, der PSV lauert auf seine Konterchancen, die jedoch meist mit einfachen, unnötigen Ballverlusten endeten. Allerdings zeigte die Defensive, vor allem die beiden Innenverteidiger Geserick und Netz eine klasse Leistung und verhinderten viele Chancen der Gastgeber schon im Keim. Wenn doch mal etwas durchkam, zeichnete sich auch Keeper Marvin Lüdemann durch eine souveräne Partie aus. Mächtig umstritten war dann der Treffer zum 2:0 für die Hengste aus der Hansestadt: Beim Pass von der Grundlinie war das Spielgerät bereits sichtbar im Toraus, Geserick bleibt deshalb weg, Wessel schiebt locker ein. Doch der Schiedsrichter gab den Treffer, sehr zum Ärger der aufopferungsvoll kämpfenden Pelsiner (58.). Doch wenig später kam der PSV zurück ins Spiel. Kurz hinter der Mittellinie sah Florian Wegner, dass HFC-Torhüter Haidary (eigentlich Top-Torjäger) weit vor seinem Kasten stand und nutzte dies mit einem gekonnten Heber aus knapp 30 Metern zum Anschlusstreffer aus (61.)! Erneut fünf Minuten später brachte ein Standard der Gastgeber den nächsten Treffer als Ernst nach einer Ecke zum 3:1 einköpfte (66.). Der PSV steckte weiterhin nicht auf und belohnte sich in der Schlussphase mit dem erneuten Anschlusstreffer. Herkules kam auf der rechten Seite an den Ball, marschierte mit Tempo in Richtung Grundlinie, wo er das Spielgerät scharf und flach in die Mitte gab. Der Klärungsversuch der Greifswalder landete genau bei Engler, der in Mittelstürmer-Manier zum 3:2 abstaubte (79.). Kurzzeitig keimte so noch einmal Hoffnung, hier tatsächlich einen Punkt mitnehmen zu können. Doch wieder wenig später machten die Hengste durch Rittig alles klar, als er mit einem langen Bein schneller am Ball war als der herausgeeilte Lüdemann und den 4:2-Endstand markierte (83.).
Trotz alledem konnten die Pelsiner mit der Leistung zufrieden sein. Wie im Hinspiel (1:2), unterlag man knapp dem Top-Team aus Greifswald. Durch das gleichzeitige Unentschieden des großen Rivalen aus Blesewitz beendet der PSV die Saison auf dem 7. Platz.
Tore: 1:0 Rönsch (35.), 2:0 Wessel (58.), 2:1 Wegner (61.), 3:1 Ernst (66.), 3:2 Engler (79.), 4:2 Rittig (83.)
So spielte der PSV: Lüdemann – Fromm, Geserick, Netz, Möller – Herkules, Christen, Frost, Scheyda – Wegner, Engler © (87. Benschus)