Nach der unnötigen 1:2-Hinspielpleite gegen Viereck und dem verlorenen Derby gegen Blesewitz reisten die Pelsiner mit großer Zuversicht an, bei hochsommerlichen Temperaturen an einem Sonntagnachmittag einen Auswärtssieg einzufahren. Jedoch musste man im Gegensatz zum Duell mit dem Blesewitzer SV gleich mehrere Positionen neu besetzen. So fehlten aus gesundheitlichen und privaten Gründen Paul Gerth, Dennis Reinke, Marvin Lüdemann und Stefan Wolff, hinzu war Nico Wolframm nach seiner fünften gelben Karte nicht spielberechtigt. Dafür rückten Patrick Benschus, Kevin Müller, Sven Kosanke, Ricardo Frost und Florian Wegner in die Mannschaft – und der PSV erwischte einen guten Start. Zwar spielten die Vierecker zunächst hemmungslos nach vorn, eine Torchance ergab sich für sie jedoch nicht. Stattdessen schlugen die Pelsiner nach nicht einmal zehn Minuten eiskalt zu, als Marcel Christen eine Ecke von Wegner ins Tornetz zum 0:1 beförderte (8.). Danach hatten die Pelsiner Kreisliga-Fußballer die Partie weitestgehend im Griff. Kevin Müller lief als zentraler Innenverteidiger in der Dreierkette bereits früh lange Vierecker Bälle ab und baute das Spiel so immer wieder neu auf. Der PSV probierte es hier vor allem mit flachen Steckpässen in die Tiefe, denen es jedoch immer wieder an der letzten Präzision fehlte. So war es erneut eine Standardsituation, die nach einer guten halben Stunde wieder für Gefahr vor dem VSV-Kasten sorgte. Wieder mal war es ein Wegner-Eckball von der rechten Seite auf den langen Pfosten, der den Kopf von Christen als klares Ziel deklarierte. Dieser wurde jedoch klar vom Gegenspieler gehalten und so kam er vor dem Kopfball zu Fall. Schiedsrichter Marcel Krämer beobachtete die Szenerie ganz genau und zögerte überhaupt nicht, nach dieser Aktion auf den Punkt zu zeigen. Zum fälligen Strafstoß trat Florian Wegner an, der Vierecks Torhüter in die falsche Ecke schickte und halblinks zum 0:2 traf (32.). Doch die Freude über den Ausbau der Führung hielt nur kurz, denn aus dem Nichts kam der Vierecker SV zurück in die Partie als Lorenz aus 25 Metern einfach mal stramm abzog und das Spielgerät vor dem heruntergehenden Benschus ganz tückisch aufsetzte – nur noch 1:2 (35.).
Im zweiten Durchgang konzentrierten sich die Pelsiner bei gefühlten Temperaturen von über 30 °C aufs Verwalten und Kontern. Die Vierecker waren nun zwar spielbestimmend, kamen jedoch lediglich über Distanzschüsse zu etwas Torgefahr. Nach etwas mehr als einer Stunde spielten die Mannschaft um PSV-Kapitän Michel Geserick sogar in Überzahl. Bei einer Flanke setzte Vierecks Rachid fahrlässig zum Seitfallzieher an, doch statt des Balls traf er mit voller Wucht lediglich Pelsins Herkules. Der äußerst souverän agierende Schiedsrichter ließ sich nach einer kurzen Rudelbildung auch hier nicht aus der Ruhe bringen und zückte für den bereits verwarnten VSV-Akteur konsequent die gelb-rote Karte. Der Vierecker SV gab sich trotz dessen noch lange nicht geschlagen und wich nicht vom Pressing ab, so ergaben sich allerdings gute Kontergelegenheiten für den PSV. Im Verlauf der Schlussphase ließen so jedoch sowohl Geserick als auch der eingewechselte Nico Klank beste Chancen zum 1:3 liegen und so musste man mit sichtlich schwindenden Kräften zittern. Eine Unterzahlsituation für die Gastgeber war nicht zu erkennen und so wurden die tapfer kämpfenden Vierecker für ihre Mühen belohnt. Nach einer Flanke von rechts stand Vierecks Gaßmann am langen Pfosten komplett frei und traf zum umjubelten 2:2 (87.).
Am Ende steht ein bitteres Unentschieden für den PSV. Den Spielern kann man aufgrund des gezeigten Einsatzes keinerlei Vorwürfe machen, doch unterm Strich fehlten deutlich die nötigen Körner, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Zuvor ließ man die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor aus dem ersten Durchgang vermissen.
Tore: 0:1 Christen (8.), 0:2 Wegner (32./FE), 1:2 Lorenz (35.), 2:2 Gaßmann (87.)
So spielte der PSV: Benschus – Fromm, Müller, Möller – Christen, Netz – Kosanke, Frost (78. Klank), Herkules – Wegner (68. Scheyda), Geserick © (82. Engler)