Nach drei Wochen Zwangspause durften die Pelsiner endlich wieder ran im Kreisliga-Betrieb. Erst war es eine weitere Pokalpause, dann die kurzfristige Spielabsage des FV Aufbau Jatznick, was den Kreisliga-Kickern aus Pelsin zum Zuschauen verdammte. Ausgerechnet im Derby gegen die zweite Mannschaft des VFC Anklam sollte daheim endlich der Bock umgestoßen werden. Doch bereits nach drei Spielminuten musste man einem Rückstand hinterherlaufen. Routinier Lutz Thom sah, dass PSV-Keeper Patrick Benschus weit vor der Linie stand und probierte es so von der rechten Außenbahn. Der als Flanke getarnte Torschuss wurde von Benschus mächtig unterschätzt und schlägt unter der Latte zum 0:1 ein. Daraufhin brauchten die Pelsiner einige Minuten, um überhaupt in die Partie zu finden. Johannes Fischer war es, der zumindest den ersten Abschluss nach guter Kombination für den PSV besorgte. Gerade als die Pelsiner in die Partie zu finden schienen und den Rückstand abgeschüttelt hatten, schlugen die Anklamer erneut eiskalt zu. Wieder war Benschus jedoch nicht unbeteiligt. Erst stürmt er überhastet aus dem Tor an die Strafraumkante, wo Möller das Spielgerät zunächst klärte, ein Anklamer ist jedoch vor Wolframm am Ball, marschiert Richtung Tor, sieht am langen Pfosten Thom, der am immer noch umher irrenden Benschus vorbei zum 0:2 einschiebt (18.). Der PSV agierte über weite Strecken des ersten Durchgangs zu überhastet in den Offensivaktionen, der VFC schien einfach wacher und gewillter. Bezeichnend dafür die Art und Weise, wie das 0:3 fällt: Schiedsrichterball in der Hälfte der Gäste, die Pelsiner ziehen sich unnötigerweise fast komplett zurück, sodass die Anklamer diesen wie einen Freistoß weit in die PSV-Hälfte schlagen können, dort bekommt der Ex-Pelsiner Kevin Beckmann die Kugel und trifft (24.). Vor der Pause gab es noch eine Schreckminute für Co-Kapitän Marcel Christen, der mit Endres Kopf an Kopf zusammenrasselte und in der Pause wegen Verdacht einer Gehirnerschütterung in der Kabine blieb.
Christen wurde in der zweiten Halbzeit durch den etatmäßigen Kapitän Stefan Wolff ersetzt, dessen Einwechslung sofort Schwung ins Pelsiner Spiel brachte. Dieser kannte keine Kompromisse in den Zweikämpfen und zog seine Mannschaft mit, wodurch ein schneller Anschlusstreffer gelang. Hannes Gerth zu vom linken Halbfeld in die Mitte und brachte einen weiten Ball Richtung Tor, welcher sich ähnlich wie das Anklamer 0:1 genau unter die Latte zum 1:3 senkte (48.). Angetrieben von diesem frühen Treffer in Durchgang zwei pressten die Pelsiner weiter schon in der gegnerischen Hälfte. So gelang Wolff ein Ballgewinn, stecke durch auf H. Gerth, der konsequent aus 17 Metern den Abschluss suchte und flach unten links zum 2:3 traf (50.). Der endgültige Anschluss war nun binnen zwei Minuten hergestellt und der PSV endlich im Spiel. Es entwickelte sich in der Folge ein hartes aber trotzdem noch faires Derby, welches die Pelsiner nun angenommen haben, um jeden Zentimeter fighteten und die Anklamer über weite Strecken in ihre Hälfte drängten. Natürlich kamen auch die Gäste noch zu Möglichkeiten, die beste vereitelte jedoch Benschus stark gegen Beckmann. Der Punkt war für den PSV mehr als drin, doch das Pendel schlug in der Schlussphase für den VFC Anklam aus. Beim Klärungsversuch der Pelsiner spielte ein Anklamer vermeintlich mit der Hand, ungeahndet vom Schiedsrichter gelang die Kugel zu Kapitän Robert Thiel, der Benschus keine Chance ließ und mit dem 2:4 die Vorentscheidung vier Minuten vor dem Ende erzielte. Der PSV gab sich danach zwar weiterhin nicht auf, doch ein erneuter Anschlusstreffer blieb ihnen verwehrt, wodurch die Anklamer am Ende aufgrund der ersten Halbzeit verdient als Sieger den Platz verließen.
Ein Unentschieden wäre aus PSV-Sicht am Ende ebenfalls nicht unverdient gewesen, allerdings nahm man erst beim Stande von 0:3 das Derby an und muss weiterhin auf den zweiten Sieg in dieser Saison warten, während man auf den vorletzten Tabellenplatz abrutscht.
Tore: 0:1 Thom (3.), 0:2 Thom (18.), 0:3 Beckmann (24.), 1:3 H. Gerth (48.), 2:3 H. Gerth (50.), 2:4 Thiel (86.)
So spielte der PSV: Benschus - P. Gerth, Geserick, Möller - Dützmann, Christen (46. Wolff) - Fischer, H. Gerth, Wolframm - Wegner (80. Heinrich), Herkules
Auf der Bank: Lüdemann (ETW), Klank, Engler